Bild gemalt von einem ehemaligen Kindersoldaten in Gulu, Uganda

Während meiner Arbeit in der Flüchtlingsambulanz habe ich mich intensiv mit den Folgen von Krieg auf die psychische Gesundheit von Kindern beschäftigt. Dabei bin ich auf das Schicksal von Kindersoldaten aufmerksam geworden und die Beschäftigung mit dieser Thematik wurde ein Schwerpunkt meiner Arbeit.

2006 bin ich das erste Mal mit vier meiner Diplomandinnen nach Norduganda gefahren, wo gerade ein über 20 Jahre dauernder Krieg im Norden des Landes zu Ende gegangen war. In diesem bewaffneten Konflikt wurden systematisch Kinder entführt und als Soldaten, Köche und Träger eingesetzt. Wir haben ab 2006 verschiedene Studien mit Kindersoldaten durchgeführt. In der größten haben wir 330 ehemalige Kindersolden (davon 50% Mädchen) zu ihren Erlebnissen, ihren psychischen Belastungen, aber auch zu ihren Wünschen und Träumen befragt (siehe Film).

Kamera und Schnitt: Fionna Zöllner

2009 habe ich für Children for Tomorrow und in Kooperation mit dem örtlichen Krankenhaus im nordugandischen Gulu ein Projekt zur Unterstützung von kriegstraumatisierten Kinder aufgebaut. Neben Behandlungen in einer psychiatrischen Ambulanz gibt es Schulprogramme zu Förderung der psychischen Gesundheit der Schüler sowie Weiterbildungen für Lehrer und andere Berufsgruppen, die mit Kindern arbeiten.

Eigene Publikationen zu Kindersoldaten (Fionna Zöllner, geb. Klasen)
— Bayer, C. P., Klasen, F., & Adam, H. (2007). Association of trauma and PTSD symptoms with openness to reconciliation and feelings of revenge among former Ugandan and Congolese child soldiers. Journal of the American Medical Association, 298(5), 555-559.
Klasen, F., & Bayer, C. P. (2009). Kindersoldaten. In F. Resch & M. Schulte-Markwort (Eds.), Kindheit im digitalen Zeitalter. Kursbuch für integrative Kinder- und Jugendpsychotherapie (pp. 41-61). Weinheim [u.a.]: Beltz.
Klasen, F., G. Oettingen, et al. (2010). Multiple Trauma and Mental Health in Former Ugandan Child Soldiers. Journal of Traumatic Stress 23(5): 573-581.
Klasen, F., Oettingen, G., Daniels, J., & Adam, H. (2010). Multiple Trauma and Mental Health in Former Ugandan Child Soldiers. Journal of Traumatic Stress, 23(5), 573-581.
Klasen, F., Oettingen, G., Daniels, J., Post, M., Hoyer, C., & Adam, H. (2010). Posttraumatic resilience in former Ugandan child soldiers. Child Development, 81(4), 1096-1113.
Klasen, F., Schrage, J., Post, M., & Adam, H. (2011). Schuldlos schuldig–Schuldempfinden und Posttraumatische Belastungsstörung bei ehemaligen Kindersoldaten in Uganda. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 60(2), 125-142.
Klasen, F., Gehrke, J., Metzner, F., Blotevogel, M. & Okello, J. (2013). Complex trauma symptoms in former Ugandan child soldiers. Journal of Aggression, Maltreatment & Trauma, 22(7), 698-713. doi:10.1080/10926771.2013.814741
— Woynar, S. & Klasen, F. (2014). Kinder im Krieg – Erfahrungen aus der Arbeit mit traumatisierten Kindersoldaten in Uganda. In U. Borchardt, A. Dörfler-Dierken & H. Spitzer (Hrsg.), Friedensbildung – Das Hamburger interdisziplinäre Modell (S. 249-266). Hamburg: V&R Unipress.
— Okello, J., Nakimuli-Mpungu, E., Klasen, F., Voss, C., Musisi, S., Broekaert, E., & Derluyn, I. (2015). The impact of attachment and depression symptoms on multiple risk behaviors in post-war adolescents in northern Uganda. Journal of Affective Disorders, 180, 62-67. doi: 10.1016/j.jad.2015.03.052

RED HAND DAY. Am 12. Februar ist Welttag gegen den Einsatz von Kindersoldaten.